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Foto: Andrzej StaśkowiakFoto: Andrzej Staśkowiak

Heller Wiesenknop-Ameisenbläuling (Maculinea teleius)

Ameisenbläulinge sind kleine Schmetterlinge mit hellblau-brauner Färbung. Man kann sie auf feuchten Wiesen, in Flusstälern und in Torfgebieten sehen. Sie sehen sehr schön aus, aber kaum jemand weiß, dass ein solch kleiner Schmetterling ein sozialer Parasit ist – ein Betrüger und Raubtier. Zu seiner Entwicklung braucht er die Pflanze, die ihn ernährt, den Großen Wiesenknopf sowie Rote Gartenameisen. In den ersten drei Wochen ernähren sich die jungen Larven ausschließlich von Blüten des Großen Wiesenknopfs. Danach fallen sie auf die Erde und beginnen, Ameisenlarven vorzugeben. Sie produzieren eine süße Absonderung, die die Ameisenarbeiterinnen anlockt und bewirkt, dass sie sie wie eine eigene Larve adoptieren. Die Ameisen bringen die kleine „Süßigkeitenfabrik” in den Ameisenhaufen. Hier verbringt die Raupe den ganzen Winter, wobei sie sich vom Nachwuchs ihrer Gastgeber ernährt. Die schlaue Raupe riecht sogar so wie die Larve der Ameisen, so dass ihr Verhalten keinerlei Verdacht weckt. Unter solch günstigen Bedingungen kann sie ihr Gewicht verhundertfachen. Im Frühjahr beendet der Ameisenbläuling seine Metamorphose, wonach er den Ameisenhaufen bereits als erwachsener Schmetterling verlässt. Der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist vom Aussterben bedroht. Darum wurde er unter Gebietsschutz im Rahmen des Netzwerks Natura 2000 gestellt. Geschützt wird nicht nur die Art selbst, sondern ihr ganzer Lebensraum, d.h. feuchte Wiesen. Um diese zu bewahren, ist es notwendig, dass sie traditionell weitergenutzt werden (Mähen, Weiden von Vieh).

schwierige wörter

sozialer Parasit – Art, die durch ihr Verhalten ihr Wirtstier manipuliert und dadurch für die eigene Entwicklung nutzt

Metamorphose -Veränderung der Larve in ihre erwachsene Form