Foto: Sławomir Mrozek
Eremiten-Käfer (Osmoderma eremita)
Der Eremit ist ein großer Käfer, der bis zu 4 cm lang wird. Er hat einen kleinen Kopf im Vergleich zu den riesigen, olivmetallisch glänzenden Flügelpaaren. Die Männchen dieser Art geben einen charakteristischen Geruch ab. Das ist ein sehr intensives Pheromon, das auch für den Menschen riechbar ist. Der Geruch erinnert an getrocknete Morellen oder Pflaumen. Er bewohnt alte, löchrige Bäume, die an sonnigen Stellen wachsen. Er ist Morschfresser, was bedeutet, dass er sich von totem Holz ernährt, dass von Pilze zersetzt wurde. Bei der Verdauung von schwer Verdaulichem helfen ihm Mikroorganismen, die den Verdauungstrakt bewohnen. Bei der Entwicklung des Eremiten tritt sowohl das Stadium der Larve, des sog. Engerlings, auf, als auch der Puppe. Die erwachsenen Tiere führen ein Leben im Verborgenen. Meistens halten sie sich in einem Baumloch oder in der Umgebung auf. Beim Fliegen können sie nur geringe Entfernungen zurücklegen. Dabei geben sie ein deutlich hörbares Surren von sich. Durch das Entfernen von morschen und absterbenden Bäumen hat sich die Zahl der Eremiten stark verringert. Dieses Insekt befindet sich auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten und ihre Lebensräume stehen unter Schutz im Rahmen des Programms Natura 2000. Man sollte nicht vergessen, dass die Wiederherstellung des Lebensraums eines Eremiten mindestens 50 Jahre dauert.